Gesprächskonzert im Rahmen der Woche des Gedenkens 2023

04.02.202319:30 UhrGesprächskonzert im Rahmen der Woche des Gedenkens 2023
Stavenhagenhaus

Liebe Mitglieder und Freunde der Initiative Marcus und Dahl e.V.,

Sie sind / Ihr seid hoffentlich gut ins neue Jahr gestartet, für das ich nochmals alles Gute wünsche.

Wir veranstalten am Sonnabend, 04.02.2023, ein Gesprächskonzert im Rahmen der Woche des Gedenkens 2023, zu dem wir hiermit herzlich einladen:

“Stille, stille, lasst uns schweigen …“
Gesprächskonzert im Rahmen der Woche des Gedenkens 2023

am Sonnabend, dem 04.02.2023 um 19:30 Uhr im Esther-Bejarano-Saal
Esther-Bejarano-Saal im Stavenhagenhaus, Frustbergstr. 4, 22453 Hamburg

(Achtung: Im Januar-Boten wurde die Veranstaltung irrtümlich unter Sonntag 04.02.2023 angekündigt.)

Konzert auf dem Dachoden von Helga Hošková

Unter dem Titel “Stille, stille, lasst uns schweigen“ soll mit dem Ponar-Wiegenlied und weiterer Musik für Kinder an die schwere Zeit für Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus erinnert werden.

Beispielhaft dafür steht das Ponar-Wiegenlied „Shtiler, Shtiler“, das 1948 von Schmerke Kaczerginski (1908-1954) in seinem Buch „Lider fun di Getos un Lagern“ („Lieder aus den Ghettos und Lagern“) veröffentlicht wurde. Den Text schrieb Kaczerginski, ein Erzieher, Schriftsteller, Dichter und Partisan, im Ghetto Wilna. Das Gedicht wurde zu einer Melodie geschrieben, die der elfjährige Alexander Wolkowyski, später Alexander Tamir (1931-2019) komponiert hatte. Er gewann damit einen Wettbewerb des Judenrats zur Unterstützung kultureller Aktivitäten im Ghetto im April 1943.

Das Lied beschreibt die Ereignisse in Ponary aus der Perspektive einer Mutter, die ihrem Sohn ein Wiegenlied singt. Sie erzählt von der Tragödie von Wilna, drückt aber auch ihre Hoffnung aus, dass aus der Dunkelheit Licht hervorgehen werde. In der ersten Strophe bittet die Mutter ihren Sohn, nicht über das Verschwinden seines Vaters zu weinen, weil die Feinde es nicht verstehen würden. In der zweiten Strophe, bei Ankunft des Frühlings, wird auch der Sohn in den Tod geschickt. In der dritten Strophe, die das Lied beendet, verspricht die Mutter, dass die Sonne wieder scheinen, die Freiheit kommen und seinen vermissten Vater mit sich bringen wird.

Das Klavierduo Friederike Haufe Volker Ahmels wird darüber hinaus weitere Werke von Alexandre Tansman, Hans Winterberg, Pàl Hermann, Wolfgang Jacobi und Igor Strawinsky zu Gehör bringen und ihre Lebenswege als verfolgte europäische Komponisten in Erinnerung rufen.

Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Bezirks Hamburg-Nord gefördert.

Mit herzlichen Grüßen

Heio Nölke

Das vollständige Programm der “Woche des Gedenkens 2023” können Sie hier öffnen.